vws4ls-subproject-results

TP 10 - Transfer und Koordination

Das TP 10 umfasste alle Aktivitäten zur Sicherstellung des Transfers und der Koordination der Projektergebnisse.

Im Fokus des Transfers standen insbesondere:

Im Fokus der Ergebnisintegration und Koordination standen insbesondere alle Aktivitäten zur Koordination der Zusammenarbeit innerhalb des Konsortiums sowie die Vernetzung mit anderen Projekten und Akteuren im Sinne der Erschließung von Synergien, der inhaltlichen Kooperation sowie der Vermeidung von Doppelarbeiten.

AP 10.1 - Kontinuierlicher Basistransfer über die Webseite

Der kontinuierliche Basistransfer hat sichergestellt, dass alle relevanten Projektergebnisse auf geeignete Weise verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht wurden. Ein zentraler Bestandteil war der Aufbau einer VWS4LS-Webseite1, die als öffentlicher Einstieg in die VWS4LS-Wissensbasis dient. Die Webseite wurde kontinuierlich mit neuen Ergebnissen und Fortschritten ergänzt und diente als Plattform, um alle relevanten Einzelergebnisse des Projekts anschaulich darzustellen und auf die Detaildokumentationen in den VWS4LS-Github-Repositories2 zu verlinken.

Der Screenshot der Startseite von VWS4LS zeigt den Projektüberblick sowie die Unternavigation (Ergebnisse, Teilprojekte, Veranstaltungen).

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Abbildung 11-1: Die Webseite von VWS4LS

AP 10.1 - Kontinuierlicher Basistransfer über Messen und Veranstaltungen

Neben der digitalen Wissensbasis war die Teilnahme an Veranstaltungen von zentraler Bedeutung. Alle relevanten Veranstaltungen, wie die Bordnetzkongresse in Landshut und Ludwigsburg, wurden umfassend dokumentiert und auf der VWS4LS-Webseite vorgestellt.

Ebenso wurden die Messeauftritte des Projekts, insbesondere auf der Hannover Messe (HMI) und der Productronica, als wichtige Kommunikationsplattformen genutzt, um die Ergebnisse einem breiten Publikum zu präsentieren.

Ein Eckpfeiler des Transfers war die Durchführung von insgesamt fünf öffentlichen Konferenz-Veranstaltungen in deren Rahmen das Projekt im Sinne eines „Schaufensters“ der Öffentlichkeit in allen Einzelheiten präsentiert wurde (Dauer i.d.R. 3 Stunden). Diese virtuellen Veranstaltungen, die im Frühjahr und Herbst durchgeführt wurden, boten einen praxisnahen Einblick in die Anwendungen der Verwaltungsschale sowie des Leitungssatzes und trugen dazu bei, das Konzept in der Industrie zu verankern. Die Vorträge wurden aufgezeichnet und über die Webseite ebenfalls öffentlich zugänglich gemacht.

Darüber hinaus, wurde ein AAS-Expertenworkshop mit der Smartfactory Kaiserslautern1 ins Leben gerufen, um sich rund um das Thema VWS austauschen zu können. Dieser Workshop hat mittlerweile zum 3. Mal stattgefunden und soll auch weiterer Bestand des Transfers über das Projekt VWS4LS hinaus sein. Fokus der regelmäßigen treffen ist vor allem die Anwendung der VWS und neue Use Cases kennen zu lernen. Aus dem Projekt VWS4LS heraus wurden in allen Veranstaltungen bisher die Ergebnisse präsentiert und diskutiert.

Folgende Veranstaltungen wurden im Rahmen des Projekts VWS4LS durchgeführt bzw. mit Beiträgen unterstützt:

Tabelle 11-1 Wesentliche teilgenommene bzw. ausgerichtete Veranstaltungen während der Projektlaufzeit

Datum Veranstaltung Kurzbeschreibung/Tätigkeiten
07.03.2022 Schulungsveranstaltung Virtuelle Verwaltungsschalen-Schulung durch University4Industry im Verbund mit dem Projekt „SDM4FZI“
26.- 27.04.2022 D3con Hamburg Kooperation mit dem Veranstalter zur Sondierung der Potenziale von Programmatic Advertising-Ansätzen für automatisierte Verhandlungsprozesse auf einer der weltweit führenden Online Adverising Konferenzen
30.5.- 02.06.2022 Hannover Messe 2022 Projektvorstellung auf dem Stand der Plattform Industrie 4.0 mit VWS4LS-Demonstrator. Zusätzliche Vorträge: Projektvorstellung auf der Konferenzstage der Plattform Industrie 4.0 Projektvorstellung auf der Bühne des BMWK
30.5.- 02.06.2022 Bordnetzkongress Ludwigsburg Vortrag mit Projektvorstellung auf dem wichtigsten Fachkongress für das Bordnetz in Europa
28.06.2022 1. Transferkonferenz Öffentliche virtuelle Projektvorstellung von VWS4LS, Dauer: 3 Stunden, die Aufzeichnung wurde veröffentlicht.
20.- 21.07.2022 Digital Product Forum (Mercedes-Benz) Projektvorstellung mit eigenem Messestand und VWS4LS-Demonstrator auf der globalen Zulieferer-Messe der Mercedes-Benz AG auf der Messe Stuttgart
12.09.2022 Pitchday Datenraum Industrie 4.0 Vorstellung des Zusammenhangs zwischen Datenräumen und dem Projekt VWS4LS in Form eines neuen Projektansatzes basierend auf der Integration von Datenraum-basierter Kollaboration (Schwerpunkt des TP 8)
20.09 2022 Bordnetzkongress Landshut Vortrag zum Projekt auf dem Fachkongress für das Bordnetz an der Hochschule Landshut
25.- 26.10.2022 Klausur der Plattform Industrie 4.0 Teilnahme und Austausch mit Experten und Vernetzung mit Experten der Plattform Industrie 4.0, insbesondere der AG 1
16.- 18.11.2022 Stuttgarter Conference on Automotive Production Teilnahme und Vorstellung des Projektes auf der wissenschaftlichen Konferenz SCAP in Stuttgart mit Fachpublikation im Tagungsband
22.11.2022 2. Transferkonferenz Öffentliche virtuelle Projektvorstellung von VWS4LS, Dauer: 3 Stunden, die Aufzeichnung wurde veröffentlicht.
08.- 09.12.2022 AAS-Techdays der IDTA und Plattform Industrie 4.0 Teilnahme und Austausch mit Experten und Vernetzung zu Herausforderungen zur Verwaltungsschale mit anderen 35c-Vertertern
17.-21.04.2023 Hannover Messe 2023 Eigener Stand von VWS4LS in Halle 8, Vorstellung des Projektes mit erweiterten VWS4LS-Demonstratoren zusammen mit Vertretern der Partner als Standpersonal
09.- 10.5.2023 Bordnetzkongress Ludwigsburg Vortrag mit Projektvorstellung sowie eigener Ausstellungsstand mit VWS4LS Demonstrator auf dem wichtigsten Fachkongress für das Bordnetz in Europa
25.05.2023 3. Transferkonferenz Öffentliche virtuelle Projektvorstellung von VWS4LS, Dauer: 3 Stunden, die Aufzeichnung wurde veröffentlicht.
13.06.2023 Halbzeit Meilensteintreffen Aufbereitung und Vorstellung bisheriger Projektergebnisse zur Fortsetzung der 2. Projekthälfte
21.09.2023 Bordnetzkongress Landshut Teilnahme auf dem Fachkongress für das Bordnetz an der Hochschule Landshut
09.11.2023 AAS-Expertenworkshop Kick-off Event des Netzwerktreffens mit der SmartFactory Kaiserslautern, mehreren anderen KoPa35c-Projekten, dem und Vorstellung einiger Projektergebnisse
14. -17.11.2023 VWS4LS auf der productronica Eigener Stand von VWS4LS in Halle B4, Vorstellung des Projektes mit erweitertem VWS4LS-Demonstrator
23.11.2023 4. Transferkonferenz Öffentliche virtuelle Projektvorstellung von VWS4LS, Dauer: 3 Stunden, die Aufzeichnung wurde veröffentlicht
21.3.2024 AAS-Expertenworkshop Ausrichtung des zweiten Netzwerktreffens in der ARENA2036 wieder gemeinsam mit PT und der SmartFactory Kaiserslautern und mehreren KoPa35c-Projekten
11.04.2024 Innovationsforum Leitungssatz 2024 Teilnahme auf dem Fachkongress für das Bordnetz in der ARENA2036
22.-26.04.2024 VWS4LS auf der Hannover Messe 2024 Eigene Standfläche auf dem Gemeinschaftstand der ARENA2036. Darstellung neuer Projektergebnisse und Vorstellung eines Demonstrators, sowie der Projektvorstellung auf der Conference-Stage Industry 4.0 zusammen mit Vertretern der Partner als Standpersonal.
23.05.2024 5. Transferkonferenz Öffentliche virtuelle Projektvorstellung von VWS4LS, Dauer: 3 Stunden, die Aufzeichnung wurde veröffentlicht
25.09.2024 AAS-Expertenworkshop Drittes Netzwerktreffens mit der SmartFactory Kaiserslautern und Vorstellung einiger Projektergebnisse
26.09.2024 Bordnetze Digital 2024 Projektvortrag im Rahmen des Fachkongresses zum Thema „Anbindung VWS4LS an Catena-X“
15.10.2024 VWS4LS Ergebnistagung Vorstellung der Projekthighlights der Öffentlichkeit

Weitere Veranstaltungen sind in Vorbereitung. Das sind insbesondere Messestände auf der Wirepro Expo Luzern, der IZB Wolfsburg und der Hannover-Messe. Weiterhin ist mind. ein weiterer AAS-Expertenkreis in Planung sowie die Vernetzung mit Manufacturing-X Projekten, u.a. durch eine Beteiligung bei mehreren Topic Groups des Manufacturing-X Guidance Boards.

Nachfolgende Impressionen stellen einen Auszug dar und zeigen die gute Resonanz des Außenraums:

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Abbildung 11-2: Erster öffentlicher Auftritt von VWS4LS - Hannover Messe 2022

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Abbildung 11-3: Pitch zum Datenraum-Testbed mit Verwaltungsschale an der ARENA2036 - Frankfurt 2022

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Abbildung 11-4: Teilnahme und Projektvorstellung am Digital Product Forum - Mercedes-Benz 2022

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Abbildung 11-5: Teilnahme und Vortrag am Bordnetzkongress - Landshut 2022

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Abbildung 11-6: Teilnahme an der Klausurtagung der Plattform Industrie 4.0 - Berlin 2022

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Abbildung 11-7: Vortrag auf der SCAP-Konferenz - Stuttgart 2022

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Abbildung 11-8: Teilnahme und Projektpräsentation - Hannover Messe 2023

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Abbildung 11-9: Teilnahme und Vortrag am Bordnetzkongress - Ludwigsburg 2023

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Abbildung 11-10: Projektvorstellung und Interview für das Transfermodul (Transfer-x) auf der Productronica - München 2023

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Abbildung 11-11: Teilnahme an den ersten Tractus-X Community Days - Stuttgart 2023

image Abbildung 11-12: Ausrichtung des zweiten AAS-Expertenworkshops - Stuttgart 2024

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Abbildung 11-13: Teilnahme am Innovationsforum Leitungssatz (Robotic-Challenge) - Stuttgart 2024

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Abbildung 11-14: Projektvorstellung und Vortrag auf der Hannover Messe - Hannover 2024

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Abbildung 11-15: Teilnahme und Vortrag am Fachkongress Bordnetze Digital - Stuttgart 2024

AP 10.1 - Kontinuierlicher Basistransfer durch Publikationen

Folgende Publikationen wurden im Rahmen des Projekts VWS4LS veröffentlicht:

AP 10.2 - Allgemeines Implementierungspaket

Das AP 10.2 „Allgemeines Implementierungspaket“ wurde erfolgreich abgeschlossen. Zur Grundlagenvermittlung wurden 2 von 16 Lern- bzw. Transfermodule erstellt und über Transfer-X1 veröffentlicht:

ILIAS: Verwaltungsschale Beispielanwendung – VWS4LS (Teil I)

ILIAS: Verwaltungsschale Beispielanwendung – VWS4LS (Teil II)

Zu Herstellung inhaltlicher Verbindungen und Synergien mit weiteren relevanten Themen (z.B. Catena-X) werden eine Reihe weiterer hochwertige Transfermodule referenziert. Inhalt: Transfer-X: PREVIEW Transfermodule: Fraunhofer ILIAS2

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Abbildung 11-16: Transfer-X Lernmodule: Beiträge von VWS4LS

Tiefergehende Inhalte und Ergebnisse des Implementierungspakets wurden auf einem öffentlichen VWS4LS-GitHub-Präsenz3 [24] bereitgestellt. Die dortigen Repositories umfassen alle entwickelten Codes sowie die zugehörigen Dokumentationen, sodass die Implementierungsschritte transparent und nachvollziehbar für alle Interessierten sind. Die bereitgestellten Ressourcen ermöglichen es, die Verwaltungsschale sowohl intern bei den Projektpartnern als auch extern für eine breitere Nachnutzung anzuwenden.

Darüber hinaus wurde im Rahmen des Projektes ein wissenschaftliches Paper mit dem Titel “A Process Model for Deriving Asset Administration Shells for Inter-company Collaboration – A Practical Approach” [73] veröffentlicht, das einen generischen Prozess zur Ableitung bzw. Implementierung von Verwaltungsschalen für die unternehmensübergreifende Zusammenarbeit beschreibt.

Um den Wissenstransfer weiter zu fördern, wurden im Rahmen des Arbeitspakets regelmäßige Workshops (AAS-Expertenworkshops) für die Öffentlichkeit organisiert. Diese Workshops unterstützen den Basistransfer und ermöglichen es sowohl den internen Partnern als auch der breiteren Fachöffentlichkeit, die entwickelten Methoden, Technologien und Ergebnisse des Projektes besser zu präsentieren und in eigenen Projekten umzusetzen. So wird der Transfer der Ergebnisse nachhaltig gesichert und die breite Anwendung der Verwaltungsschale über das Projekt hinaus unterstützt.

Insbesondere wurden die Ergebnisse des Projekts systematisch auf einer eigenen VWS4LS-GitHub-Präsenz [24] veröffentlicht, um die technischen Ergebnisse für Entwickler, Unternehmen, Forschungseinrichtungen und die allgemeine Öffentlichkeit frei zugänglich zu machen, einschließlich Quellcodes, Informationsmodellen und Implementierungsanleitungen. Diese offene Plattform förderte die Nachnutzung der erarbeiteten Lösungen und erleichterte den Wissenstransfer in die Praxis.

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Abbildung 11-17: VWS4LS: Implementierungspakete auf Github

AP 10.3 - Implementierungspaket Leitungssatz

Das Leitungssatzspezifische Implementierungspaket wurde in Form der Demonstratoren umgesetzte, da sich ein Leitfaden aufgrund unzähliger verschiedener Produkte, Sichtweisen und Anwendungsfälle nur erschwert Umsätzen lässt.

Die Ausbaustufen der Demonstratoren sind in dem in Physisch und Digitale Bereiche unterteilt und spiegeln einige Prozesse der Branche Leitungssatz wider. Dort wird ein erster Ausblick gegeben, was durch die Implementierung der VWS ermöglicht werden kann.

Das leitungssatzspezifische Implementierungspaket wurde erfolgreich in Form von Demonstratoren umgesetzt, da ein allgemeiner Leitfaden aufgrund der Vielzahl unterschiedlicher Produkte, Sichtweisen und Anwendungsfälle der Wertkette nur schwer umsetzbar wäre. Die Demonstratoren bieten eine praxisnahe Umsetzung und verdeutlichen anschaulich, wie das Konzept der Verwaltungsschale in der Domäne des Leitungssatzes integriert werden kann. Die Inhalte und detaillierte Beschreibungen der physischen bzw. digitalen Demonstrator-Aspekte sind in Kapitel 0 dargestellt und einige der wesentlichen Prozesse widerspiegelt.

Stufenmodell für die Implementierung:

  1. Stufe 1 Allgemeines Implementierungspaket: Diese erste Stufe bildet die Grundlage und beschreibt die generellen Prozesse zur Einführung der Verwaltungsschale in Unternehmen, unabhängig von der Branche oder Produktspezifika.
  2. Stufe 2 Leitungssatzspezifische Anpassungen: In der zweiten Stufe wurden die spezifischen Anforderungen und Besonderheiten der Wertschöpfungskette des Leitungssatzes berücksichtigt. Hier wurden insbesondere die Informationsmodellierung und die Anwendung spezifischer Submodels umgesetzt. Zudem wurden domainspezifische Datenformate wie KBL (Kabelbaum-Logistik-Datenformat) und VEC (Vehicle Electric Container) erfolgreich in das Implementierungspaket integriert. Alle diese Schritte wurden daraufhin geprüft, ob Differenzierungen nach Stufen der Wertschöpfungskette erforderlich sind, und gegebenenfalls eingearbeitet.

Beide Stufen des Implementierungspakets wurden möglichst anschaulich in den Demonstratoren aufbereitet, um die praktische Umsetzung in der Industrie zu erleichtern.

Fachlich-inhaltliche Quellen, insbesondere der Plattform Industrie 4.0, wurden referenziert und in den Implementierungskontext eingebunden. Dies ermöglicht eine solide Anknüpfung an bestehende Standards und gewährleistet eine breite Anwendbarkeit der Lösungen.

Während der gesamten Entwicklung erfolgte eine enge Abstimmung mit der IDTA (Industrial Digital Twin Association) und den designierten Schulungsdienstleistern, um die praktische Umsetzbarkeit sicherzustellen. Die entwickelten Inhalte wurden dem Transfer-Netzwerk Industrie 4.0 zur Verfügung gestellt, um den Wissenstransfer in die Industrie zu gewährleisten. Eine enge Zusammenarbeit mit dem übergeordneten Transfer-Management sowie einem möglichen Transformationshub im Bereich Elektrik/Elektronik (E/E) der Automobilbranche ist ebenfalls geplant.

AP 10.4 - Ergebnisintegration und Koordination

Die Ergebnisintegration und Koordination des Projekts wurde maßgeblich durch die ARENA2036 gesteuert. Das Projektmanagement wurde von der ARENA2036 übernommen, die auch die Koordination der Projektpartner und deren Ergebnisse verantwortete. Durch die enge Vernetzung und Steuerung wurde sichergestellt, dass alle Teilprojekte auf die übergeordnete Zielstellung ausgerichtet und die verschiedenen Arbeitspakete erfolgreich integriert wurden.

Wesentliches Forum zur Koordination des Projektes und zur Integration der Ergebnisse aus Teilprojekten waren die Meilenstein-Treffen, von denen nach dem Kick-off am 6.12.2021 im Berichtszeitraum 13 Veranstaltungen durchgeführt wurden. Dabei handelt es sich um ganztägige Vor-Ort-Veranstaltungen in der ARENA2036, die in der Regel hybrid ergänzt wurden. Die Priorität wurde dabei bewusst auf eine physische Präsenz vor Ort gelegt.

Ergänzend zu den Meilenstein-Treffen wurden in dreiwöchentlichem Abstand einstündige virtuelle Projektepartner-Jourfixe durchgeführt. Mit diesen Terminen wurden operative Abstimmungen sichergestellt, die sowohl inhaltliche Synchronisationen adressieren als auch organisatorische oder Aspekte der Projektförderung betreffen. Teilnehmer dieser Termine sind die Projektleiter der einzelnen Häuser.

Das operative Projektmanagement wurde entlang der geplanten Projektstruktur ausgerichtet. Insbesondere die regelmäßigen Teilprojekt-Termine wurden durch die ARENA2036 organisiert, verwaltet und eingeladen (über 400 Termine im Berichtszeitraum). Das gleiche gilt für die Infrastruktur für die Zusammenarbeit. Hierfür hat die ARENA2036 eine eigene Kollaborationsplattform über MS Teams (anfangs teilweise Webex) bereitgestellt. Dafür wurden auch die Zugriffsrechte durch die ARENA2036 verwaltet (aktuell 135 Mitglieder).

Bereits zur Mitte des Projektes wurde außerdem offenbar, dass zur Ausgestaltung der Architektur und der Entwicklung möglicher Modelle eine übergreifende Zusammenarbeit über alle Teilprojekte erforderlich wird. Aus diesem Bedarf heraus wurde das sog. „Architektur-Team“ initiiert, das bereits Anfang 2023 begonnen hat, die übergeordneten Architekturkonzepte so auszugestalten, dass der funktionale Ziel-Scope der Verwaltungsschale in der praktischen Umsetzung ermöglicht wird. Dieses Architektur-Team hat sich inzwischen als ein Eckpfeiler etabliert, der analog einem Teilprojekt bis zum Projektabschluss weitergeführt wird.

Als flankierendes Instrument des inhaltlichen Projektcontrollings wurde ebenfalls Anfang 2023 eine systematische Erfassung und Verfolgung der über 50 Einzelergebnissen auf Basis der Gesamtvorhabenbeschreibung aufgebaut. Dieses Ergebnis-Controlling wurde im Rahmen des Midterm-Berichts als Grundlage für die Zwischenbilanz zum Stand 31.5.2023 verwendet. Auf dieser Basis waren bereits zum damaligen Zeitpunkt fundierte Aussagen über die geplanten und erzielten Ergebnisse möglich, sowie über initial nicht geplante, aber dennoch relevante Ergebnisse, deren Bedarf im Projektverlauf zutage trat. Hierzu wurde im Rahmen des Midterm-Meilensteins am 13.6.2023 ausführlich berichtet. Diese Ergebnis-Controlling wurde konsequent weitergeführt und bildet auch für diesen Abschlussbericht die Grundlage.

Auf Basis dieses Instrumentariums zur Koordination des Vorhabens wurde auch sichergestellt, dass die erarbeiteten Einzelergebnisse entlang der Planung erbracht wurden und untereinander anschlussfähig waren. Etwaige Abweichungen aus den Teilprojekten heraus konnten früh erkannt und adressiert werden. Damit war die Ergebnisintegration im Rahmen des Vorhabens eine lösbare Aufgabe, die soweit bis jetzt erkennbar, von allen Beteiligten erfolgreich umgesetzt werden konnte.

Der Anspruch an die eigene Ergebnisintegration reicht in VWS4LS jedoch über das eigene Vorhaben hinaus. VWS4LS hat sich bereits früh zum Ziel gesetzt, die verfügbaren Ansätze und Ergebnisse Dritter zu nutzen und in das Vorhaben zu integrieren. Das betrifft nicht nur Ergebnisse, die zum Start verfügbar waren, sondern auch laufende Entwicklungen Dritter. Das betrifft in erster Linie die Plattform Industrie 4.0, die IDTA und einschlägig bekannte wissenschaftliche Institute. Mit vielen Akteuren wurden im Verlauf des Projektes immer wieder Vernetzungen und Austausche realisiert, die bei der Aussteuerung der Ergebnisse berücksichtigt wurden. So wurden mehrere Abstimmungen mit der AG1 der Plattform Industrie 4.0 durchgeführt. Auch mit der IDTA wurden auf unterschiedlichen Ebenen immer wieder inhaltliche Abgleiche durchgeführt. Insbesondere wurde bei beiden Akteuren sichergestellt, dass die Entwicklungen von VWS4LS dort bekannt wurden und berücksichtigt werden konnten. Dies geschah nicht zuletzt durch die Beteiligung bei Veranstaltungen dieser Akteure, guter informeller Kontakte oder auch durch externe Gastvorträge der Akteure im Rahmen der VWS4LS-Meilenstein-Treffen.

Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Projektpartnern, Multiplikatoren und externen Stakeholdern wurde die Integration der Ergebnisse entlang der übergeordneten Zielstellungen des Projekts gesteuert und koordiniert. Diese Maßnahmen trugen maßgeblich dazu bei, dass die Projektergebnisse auf breiter Ebene verwertet und nachhaltig transferiert werden konnten. Die nachfolgende Übersicht zeigt wesentliche Akteure, die im engeren und weiteren Netzwerk des Vorhabens eingebunden waren.

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*Abbildung 11-18: Externe Kooperations- und Netzwerkkontakte von VWS4LS*

Eine weitere Dimension der externen Vernetzung wurde erst im Projektverlauf offenbar – die Vernetzung mit anderen KoPa35c-Projekten. So konnten im Verlauf des Jahres 2022 eine größere Zahl weiterer Projekte initialisiert werden, von denen eine erhebliche Anzahl ebenfalls Aspekte der Verwaltungsschale adressierte. Insbesondere die Smart Factory Kaiserslautern, die u.a. das Projekt Twin4Trucks operativ und inhaltlich koordiniert wird, erwies sich als Anker weiterer Vernetzung. So entstand bereits Mitte 2023 die Idee, im Tandem von VWS4LS und Twin4Trucks auch weitere KoPa35c-Projekte mit Verwaltungsschalen-Bezug proaktiv zur Vernetzung und zum Austausch einzuladen. So konnten bereits beim Auftakt am 9.11.2023 in der Smart Factory Kaiserslautern Teilnehmer von SDM4FZI, AdaProQ, Tooling und Diamond gewonnen werden, so dass mit VWS4LS und Twin4Trucks bereits 6 Projekte mit über 30 Teilnehmern vertreten waren. Bei der zweiten Veranstaltung in der ARENA2036 kamen weitere Teilnehmer hinzu. Ausrichter dieses AAS-Expertentreffens sind die die Smart Factory Kaiserslautern gemeinsam mit der ARENA2036 und Unterstützung durch den Projektträger. Dieses AAS-Expertennetzwerk wurde am 25.9.2024 zum dritten Mal durchgeführt und wird über VWS4LS hinaus durch die ARENA2036 und die die Smart Factory Kaiserslautern weitergeführt. Kernziel für die weitere Ausgestaltung ist die Anbindung und Vernetzung mit den Manufacturing-X Projekten.

Eine Besonderheit von VWS4LS im Hinblick auf die Koordination und die gesamte Projektkonstellation betrifft den ausgeprägten Umfang zur Einbindung externer Expertise über Unterbeauftragungen. Übliche Förderkonstellationen bestehen in einer Kombination aus wissenschaftlichen und industriellen Konsortialpartnern. Damit ist implizit eine Ausrichtung auf die wissenschaftliche Vorarbeit und Expertise dieses oder dieser wissenschaftlichen Konsortialpartner verbunden: Deren inhaltlicher Beitrag ist damit maßgeblich für die Startsituation, die Entwicklungsarbeit im Projekt und die Ergebnissituation – nicht nur des wissenschaftlichen Partners selbst, sondern aufgrund dessen Beiträge zu den Arbeiten der Industriepartner letztlich für das gesamte Konsortium.

Dieses Setting ist etabliert und per se durchaus tauglich, um Grundlagenforschung der Wissenschaft in Anwendungskontexte zu übertragen. Also um beispielsweise vom TRL 2 (Beschreibung der Anwendung einer Technologie) oder TRL 3 (Nachweis der Funktionstüchtigkeit einer Technologie) zum TRL 4 zu kommen (Versuchsaufbau im Labor) oder ggf. auch auf TRL 5 (Versuchsaufbau in Einsatzumgebung).

Dieses Setting stößt an Grenzen, wenn:

Systemimmanente Erschwernisse dieses Ansatzes sind außerdem:

Das Projekt VWS4LS ist anders positioniert. VWS4LS strebt an, Grundlagen für TRL 7 und 8 (Qualifiziertes System mit Nachweis der Funktionstüchtigkeit im Einsatzbereich) zu schaffen. Wenngleich die Arbeiten in VWS4LS in Teilen auch auf TRL 4, 5 und 6 stattfinden, so ist die dominante Logik doch immer die spätere Umsetzung in der Praxis. Das bedeutet, dass letztlich alle Herausforderungen zu adressieren sind, die sich aus der praktischen Umsetzung ergeben. Das sind nicht nur Fragestellungen zur Verwaltungsschale selbst, sondern mindestens in gleichem Umfang nachgelagerte Fragestellungen zu Implikationen eines langfristigen Betriebs, woraus sich teilweise Herausforderungen mit ganz anderem inhaltlichem Charakter ergeben.

Diese Fragen resultieren aus unterschiedlichen Perspektiven. Die wesentliche Kern-Perspektive ist in VWS4LS der Leitungssatz als Produkt selbst, dessen Entwicklungs- und Produktionsprozesse sowie die dafür einzusetzenden Maschinen und sonstigen Produktionsmittel. Darüber hinaus entstehen nachgelagerte Fragestellungen aus üblichen Implementierungsvorbereitungen, beispielsweise im Hinblick auf Verantwortlichkeiten, damit verbunden auch im Hinblick auf Rollen und Berechtigungen sowie deren Administration. Daran schließen diverse juristische Fragestellungen an (IP- und Eigentumsrechte, Haftung etc.) oder auch Fragen des Change-Managements (wie können bestehende Systemwelten bei laufendem Betrieb gebündelt bzw. synchron weiterentwickelt werden?

In beiden Bereichen (Kern-Perspektive und Implementierungsperspektive) sind die zutage tretenden Fragestellungen kaum vorhersehbar, zumal sie erst absehbar werden, wenn die grundlegenden Anwendungsszenarien und Herangehensweisen ausgearbeitet worden sind. Im „Standard-Setting“ fehlt die Flexibilität, die jeweils erforderlichen Kompetenzen im erforderlichen Umfang flexibel einzubeziehen.

VWS4LS hat auf diese Herausforderungen mit einem anderen Setting reagiert. In VWS4LS wurden keine wissenschaftlichen Konsortialpartner von vornherein fix eingeplant, sondern über flexibel handhabbare Unterbeauftragungen gezielt unterschiedliche Experten eingebunden. Dieses „Unterauftragsmodell“ ist in dieser Konsequenz bisher nicht etabliert. Unterbeauftragungen werden bis dato punktuell eingesetzt, um die eigenen Arbeitsumfänge mit externen Kapazitäten und Kompetenzen zu bearbeiten.

In VWS4LS ersetzen flexible Unterbeauftragungen singuläre wissenschaftliche Konsortialpartner. Die im Rahmen der Unterbeauftragungen entstehenden Arbeitsergebnisse dienen dazu Lösungsbausteine auf Ebene des Gesamtvorhabens Partner zu erarbeiten. Und zwar nicht über eine beliebige Laufzeit unter Nutzung der Freiheit der Forschung, sondern mit einem klaren zeitlich begrenztem Arbeitsauftrag (Dienstleistung!) und klarer Ergebnisorientierung. Bei letzterer – und das ist ein entscheidender Unterschied – ist die Industrieperspektive maßgeblich: die Industriepartner sagen, was sie brauchen und ob eine gelieferte Leistung den tatsächlichen Anforderungen aus Sicht der Praxis entspricht. Auf dieser Basis erfolgt eine Abnahme als Grundlage der Bezahlung. Dieses Vorgehen entspricht den üblichen marktwirtschaftlichen Prinzipien zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer, in denen jedes Unternehmen agiert – und zwar auf Grundlage eines direkten Vertragsverhältnisses.

Das heißt keineswegs, FuE-immanente Risiken auf einen Dienstleister abzuwälzen, im Gegenteil. Über die Beauftragung auf Basis eines Abrufkontingents von Tagewerken in Verbindung mit einem engen Austausch kann jederzeit nachgesteuert werden und so der Ergebnisfokus gesichert werden. Auch wenn damit keine Garantie der Zielerreichung verbunden werden kann, so ist VWS4LS dennoch der Überzeugung, dass die Wahrscheinlichkeit für ein effizient erstelltes und v.a. qualitativ verwertbares Arbeitsergebnis auf allen Ebenen (Arbeitspaket, Teilprojekt, Gesamtprojekt) deutlich höher ist.

Die Ergebnisse bestätigen das. Wenngleich nicht im geplanten Umfang Unterbeauftragungen ausgesprochen werden konnten, so sind doch die erfolgten Unterbeauftragungen an 4Soft, das Fraunhofer IESE und IOSB sowie an das IFAK und MSG in dieser Logik aufgesetzt worden und erfolgreich verlaufen. Die Unterbeauftragungen werden zwar durch die ARENA2036 gebündelt und budgetär verwaltet, dennoch dienen sie stets Teilprojekten oder Arbeitspaketen insgesamt. So wird jede Unterbeauftragung immer durch fachliche steuernde Vertreter der Teilprojekten geleitet. Die Bewertung und Abnahme der Leistungen erfolgt somit immer in steter enger Abstimmung mit den fachlichen Ansprechpartnern der Teilprojekte. Deren Bedarf und Zufriedenheit des Auftraggebers ist maßgeblich für die Weiterführung der Beauftragungen durch die ARENA2036. Weitere Unterbeauftragungen erfolgen erst dann, wenn jeweils eine entsprechend stabile Basis und klare Zielorientierung vorliegen. Auf diese Weise wird eine zusätzliche Agilität gewährleistet, die bei einer Vorfestlegung auf einen oder wenige wissenschaftliche Partner über die gesamte Projektlaufzeit nicht möglich wäre.

Als Herausforderung zur prozessualen Abwicklung dieses Projektsettings stellt sich freilich das Vergaberecht dar, das die Vergabeprozesse mit erheblichen Unsicherheiten und Aufwänden verbindet. Die ARENA2036 hat in dieser Hinsicht sehr von der Möglichkeit profitiert, über das KOINNO-Programm des BMWK (siehe https://www.koinno-bmwk.de/) juristische Unterstützung für die Vergaben im Rahmen von VWS4LS einzubinden und darüber die Herleitung der Vergaben im Hinblick auf die Einhaltung des Vergaberechts und der Prozesse abzusichern. Diese wurde durch die Kanzlei Hattig und Dr. Leupolt Rechtsanwälte, Köln, geleistet. Die Ausschreibungen selbst erfolgten über das Portal evergabe (siehe www.evergabe.de).

  1. https://transfer-x.de/  2 3

  2. https://ilias.fraunhofer.de/ilias.php?baseClass=ilrepositorygui&ref_id=29387  2

  3. https://github.com/VWS4LS